IQNA

Hindutva und Zionismus: Rassistischer als zuvor

23:04 - November 15, 2022
Nachrichten-ID: 3007208
Teheran (IQNA)- Modi und Netanjahu haben guten Grund, sich über das Tauwetter in ihrer Beziehung zu freuen. Aber wenn diese Nähe genutzt wird, um das gemeinsame Narrativ des extremen Nationalismus voranzutreiben, Muslime abzulehnen und als Feinde abzustempeln sollten die Länder des Persischen Golfs sie kritisieren (Tel Aviv und Neu-Delhi).

Laut IQNA unter Berufung auf Modern Diplomacy schrieb Qara Al-Ain Hafez, Forschungsassistent am Strategic Vision Institute Islamabad, in einer auf dieser Website veröffentlichten Notiz, in der er sich auf das Wachstum der Beziehungen zwischen Indien und den Ländern des Persischen Golfs bezog: Indien baute in den letzten Jahrzehnten bedeutende Beziehungen zu den Ländern des Persischen Golfs auf insbesondere zur OPEC. Der bedeutende Handel zwischen den GCC-Staaten und Indien, Indien und dem israelischen [Regime] ist die Hauptursache. Dieser schrittweise Ansatz ist Teil der Bemühungen Indiens Israel in seine breitere Nahostpolitik einzubeziehen. Unter der Regierung von Narendra Modi sind die Beziehungen zu Tel Aviv seit 2017 „besonders normal“, weil Indien negativen Folgen vermied und Beziehungen zum jüdischen Staat nicht mehr fürchtet.

Der besorgniserregende Punkt ist jedoch, dass Indiens wachsende Beziehung zu Israel nicht zu einem antimuslimischen Bündnis führen sollte. Modi und Netanjahu haben guten Grund sich über das Tauwetter in ihrer Beziehung zu freuen. Aber wenn diese Nähe genutzt wird um das gemeinsame Narrativ des extremen Nationalismus voranzutreiben, Muslime abzulehnen und als Feinde abzustempeln sollten die Länder des Persischen Golfs sie (Tel Aviv und Neu-Delhi) kritisieren .

Seit dem 25. Oktober 2022 gibt es in den Medien Nachrichten, die darauf hindeuten, dass Indien in den globalen Terrorismus verwickelt ist. Acht ehemalige Offiziere der indischen Marine wurden kürzlich in Katar wegen des Verdachts auf Spionage und von der indischen Regierung geförderten Terrorismus festgenommen. Diese Spionageoffiziere wurden im August 2022 wegen ihrer Beteiligung an internationalem Terrorismus, Spionage und Informationsdiebstahl festgenommen, während sie in Katar für ein privates Unternehmen arbeiteten und Schulungen und andere Dienstleistungen für die katarische Marine erbrachten.

Purnendu Tiwari, pensioniert (Kommandeur der indischen Marine), war der Drahtzieher hinter der Übertragung von Daten aus einem großen muslimischen Golfstaat nach Tel Aviv und Indien. In den Medien wurde berichtet, dass diese indischen Offiziere Zugang zu sensiblen Informationen hatten während sie mit Katars Feinden und Verteidigungs-, Sicherheits- und anderen Regierungsbehörden zusammenarbeiteten.

Dies ist nicht das erste Mal. Indien war an Spionageoperationen beteiligt, die die Souveränität ausländischer Regierungen verletzen, obwohl es dies weiterhin leugnet. Der internationale Terrorismus Indiens hat in der Vergangenheit auch viele Male Pakistan ins Visier genommen. Einer dieser Fälle ist der Fall von Kalbushan Yadav, der 2017 in Pakistan wegen Terrorismus festgenommen wurde.

Die Beziehung zwischen Indien und [Israel] wird oft als Ergebnis einer natürlichen Ideologiekonvergenz zwischen der regierenden BJP in Indien und Interessenparteien beschrieben. Die Hindutva BJP und der rechte Zionismus sind zwei ethno-nationalistische politische Bewegungen, die natürlich andere Rassen und Religionen diskriminieren, weil sie sich auf die Mehrheit der Bevölkerung stützen der sie dienen.

Hindutva und Zionismus sind rassistischer geworden als zuvor. Somit sind Indiens enge strategische, wirtschaftliche und sicherheitspolitische Verbindungen mit dem israelischen Regime in jedem Fall eher ideologischer als praktischer Natur.

Indien muss sich ideologisch davor schützen, dass Hindutva zum Leitbild des Staates und zu einem Agitationsmittel im In- und Ausland wird. Der ausschließende und diskriminierende Glaube der Hindutva-Ideologie Indien sei das alleinige Eigentum der Hindus ist gefährlich insbesondere in einer Zeit in der muslimische Minderheiten in Indien zunehmend außergerichtlich hingerichtet werden.

Heute ist der Persische Golf ein integraler Bestandteil der „weiteren Nachbarschaft“ Indiens, sowohl in Bezug auf die geografische Nähe als auch als Gebiet mit weitreichenden Interessen und wachsendem indischen Einfluss. Infolge der zunehmenden antimuslimischen Stimmung und der fehlerhaften Ideologie der Hindutva-Bewegung steht die BJP jedoch vor der wohl härtesten diplomatischen Herausforderung in ihren neun Jahren im Amt.

Vor einigen Jahren, im Jahr 2020, waren muslimische Länder wütend über die beleidigenden Äußerungen von Nupur Sharma (einem BJP-Beamten) in einer Fernsehdebatte über den Propheten Muhammad (PBUH). Länder mit muslimischer Mehrheit äußerten ihre Opposition durch Tweets, offizielle Erklärungen und die Einberufung indischer Diplomaten.

Anschließend gab der emiratische Prinz Hind Al Qasimi eine seltene öffentliche Erklärung als Reaktion auf die zunehmende Islamophobie unter Indern ab und twitterte: „Ich vermisse das friedliche Indien.“ Er tat dies, nachdem er einen Tweet eines in den VAE ansässigen Inders ausdrücklich als „rassistisch und geradezu diskriminierend“ bezeichnet und seine Anhänger daran erinnerte, dass Hassreden mit Geldstrafen oder sogar der Abschiebung (aus den VAE) geahndet werden können. Die Kommentare kamen nachdem die muslimische Welt einschließlich der Organisation für Islamische Zusammenarbeit Indien aufgeforderte schnell zu handeln, um die Rechte seiner muslimischen Minderheit zu verteidigen und ihre Besorgnis über die Behandlung indischer Muslime durch die BJP zum Ausdruck brachte.

Es zeigt, dass die Beziehung an deren Aufbau Neu-Delhi in den letzten Jahren so hart arbeitete und die auf den Bemühungen der vorherigen Regierung aufbaut jetzt ernsthaft gefährdet ist. Indiens diplomatische Errungenschaften werden durch interne Umwälzungen unterminiert die die 200 Millionen Muslime des Landes zum Ziel haben. Die eklatante Misshandlung der muslimischen Gemeinschaften Indiens gefährdet nun (Indiens) sorgfältig ausgearbeitete Nahost-Diplomatie, insbesondere mit den Golfstaaten.

Übersetzung ins Persische: Mohammad Hasan Gudarzi

Überrtragung ins Deutsche: Stephan Schäfer

 

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